Die Brunst bei Kühen erkennen und den richtigen Besamungszeitpunkt nutzen

Ob ein Milchviehbetrieb erfolgreich ist, hängt zu einem großen Teil von der Fortpflanzung der Kühe ab. Um den besten Moment der Besamung zu bestimmen, ist es essentiell, dass Landwirte unmittelbar die Kuh-Brunst erkennen.

Allerdings machen es große, stetig wachsende Herden immer schwieriger, den exakten Zeitpunkt manuell auszumachen und direkt Maßnahmen einzuleiten. Daher ist es wichtig, alle Brunst Signale zu kennen und zeitlich einzuordnen sowie im Idealfall  automatisierte Systeme zur Erkennung einzusetzen.

Was versteht man unter Brunst bei Kühen?

Die Brunst der Kuh ist der Zeitraum, in der sie paarungsbereit ist und besamt werden kann. Das erste Mal empfiehlt sich eine Besamung in der Regel in einem Alter von etwa 18 Monaten. Der Brunstzyklus bei Kühen umfasst zirka 21 Tage. Eine Brunst tritt also alle drei Wochen auf, dauert jedoch meist nur etwas mehr als einen Tag an.

Brunstanzeichen und Phasen der Brunst erkennen

Die Brunst bei Kühen läuft in mehreren Phasen ab. Zu jeder Phase sendet die Kuh entsprechende Brunst-Signale über verschiedene Verhaltensweisen aus. Werden diese rechtzeitig erkannt, ist die Bestimmung des richtigen Besamungszeitpunktes manuell möglich.

1. Vorbrunst – etwa 8 Stunden

Diese Phase der Kuh-Brunst erkennen Milchviehhalter durch ein unruhiges, nervöses Verhalten der Tiere. Die Rinder beschnuppern sich gegenseitig und beginnen aufeinander aufzuspringen. Außerdem hält eine Kuh in dieser Phase oft ihre Milch zurück und bildet gleichzeitig ersten, zähflüssigen Brunstschleim. Dabei ist eine leicht geschwollene Scham zu beobachten.

2. Hauptbrunst – etwa 19 Stunden

An die Phase der Vorbrunst schließt die Hauptbrunst an. Diese wird auch „Hochbrunst“ genannt und kennzeichnet sich durch eine Verstärkung der oben genannten Brunst-Signale. Zur gesteigerten Unruhe kommen oft eine Verweigerung von Nahrung sowie Brüll-Laute hinzu. Der vorher dickflüssige Brunstschleim ist jetzt klar und dünn. Da in der Hauptphase der Brunst der Eisprung erfolgt, ist jetzt der optimale Zeitpunkt für die Besamung. Dieser liegt konkret im letzten Trimester der Phase, also nach etwa 12 Stunden.

3. Nachbrunst – etwa 8 Stunden

Erkennbar wird diese Phase durch ein Abklingen und anschließendes Verschwinden der Brunst-Symptome. Der Schleim geht wieder in die Dickflüssigkeit über und es kann zudem zu einem Abbluten kommen. Dieses tritt jedoch erst etwas später (nach ein bis drei Tagen) auf. Erfolgt die Blutung hingegen bereits nach wenigen Stunden, deutet das oft darauf hin, dass die Besamung zu spät erfolgte und die Kuh nicht tragend ist. Die Ursache für eine zu späte Besamung ist unter anderem ein Nicht-Erkennen der ersten Brunst-Signale.

4. Zwischenbrunst – etwa 15 Tage

War die Besamung der Kuh erfolgreich, geht diese in die tragende Zeit über. Wenn nicht, beginnt nun die Phase der Zwischenbrunst. In dieser wächst in einem der beiden Eierstöcke der Kuh eine sogenannte Eiblase. Bis diese vollständig ausgewachsen ist, vergehen zirka 8 bis 10 Tage. Während dieser Zeit sind schwache Brunstsignale erkennbar, die sich durch das steigende Brunsthormon Östrogen langsam verstärken. Nach etwa 15 Tagen geht die Kuh dann wieder in die Vorbrunst über.

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Was bedeutet „Stille Brunst“?

Eine stille oder auch „nicht erkannte“ Brunst bedeutet, dass keinerlei Brunst-Signale der Kuh auftreten. Das passiert beispielsweise in Stress-Situationen oder bei großen Temperatur-Schwankungen. Aber auch Haltungsfehler können zu einer stillen Brunst führen. Das heißt, die Kuh hat zu wenig Bewegung und/ oder bekommt das falsche Futter. Oft kann eine entsprechende Umstellung helfen, eine stille Brunst zu beenden.

Welchen Vorteil bieten Brunsterkennungssysteme?

Je mehr Kühe ein Milchviehbetrieb umfasst, desto herausfordernder ist eine manuelle Erkennung der Brunst jeder einzelnen Kuh. Es ist schnell passiert, dass fruchtbare Phasen übersehen werden und der Besamungszeitpunkt unbemerkt verstreicht. Um dieses Problem zu lösen, können Landwirte auf automatische Brunsterkennung setzen.

So ist eine flächendeckendere Besamung in Verbindung mit einer Einsparung von zeitlichen und personellen Ressourcen möglich.

Überblick: Brunst erkennen manuell oder automatisiert

Manuell Automatisiert
Zeitaufwendige und genaue Beobachtung jedes einzelnen Tieres durch entsprechende
Fachkräfte
Automatische Auswertung von
Verhaltensweisen
Subjektive Einordnung der Signale durch FachkräfteUnmittelbare und objektive Erkennung von Brunst-Symptomen
Unmittelbare und objektive Erkennung von Brunst-SymptomenFrühzeitige Definition des idealen Besamungszeitpunktes über Automatisierung
Manueller PlanungsaufwandPlanungsfunktion
Hoher Einsatz von Personal und ZeitReduktion zeitlicher/personeller Ressourcen

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